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Firstbleche für Trapezbleche – das sollten Sie beachten!

Das Firstblech, es ist der krönende Abschluss einer Dacheindeckung aus Metall mit mindestens zwei gegenseitig geneigten Flächen, deren obere Kanten einen Stoß bilden. Das Firstblech dient dazu, den Stoß gegen eindringende Feuchtigkeit aufgrund Niederschlags wie Regen oder Schnee abzudichten.

Firstbleche für Trapezbleche unterliegen in der Handhabung und Anbringung bestimmten Bedingungen und Voraussetzungen, die bei Dacheindeckungen mit Glattblechen nicht notwendig sind.

Das Profil eines Trapezblechs zeigt schon die Problematik auf.

Der Vorteil eines Trapezblechs, seine bis zu 11-mal höhere Belastbarkeit im Verhältnis zu einem Glattblech gleicher Stärke und Material, macht es schwierig, einen Stoß zweier gegeneinander geneigter Flächen so eng wie möglich zu halten.

Die Breite des Stoßes ist abhängig von der Hochsicke des jeweils gewählten Trapezblechs. Während sich die Tiefsicken praktisch direkt gegenseitig anstoßen lassen, öffnet sich der Stoß nach oben, abhängig von der Dachneigung und der Höhe der Hochsicke.

Das wiederum hört sich weit komplizierter und aufwendiger an, als es in der Realität ist. Firstbleche sind nichts anderes als Kantprofile. Diese Kantprofile werden mithilfe einer Abkantbank hergestellt, wobei sich der Winkel der gewünschten Kantung individuell einstellen lässt. So sind Firstbleche für Trapezbleche mit Längen von über 4 m möglich. Die Breite ist wiederum vom Öffnungswinkel und der notwendigen Überlappung der Trapezbleche am Stoß abhängig.

Wie lässt sich die notwendige Breite der zwei Schenkel eines Firstbleches berechnen?

Der einfachste Weg wäre natürlich, nachdem die Trapezbleche auf dem Dach montiert sind, am First zwei kurze Dachlatten gegenseitig auf zwei gegenüberliegenden Hochsicken anzulegen und dann die Längen messen, die zur Abdeckung notwendig sind, natürlich mit dem Zuschlag der Überlappung auf beiden Seiten. Allerdings ist bei dieser Form der Messung nicht bekannt, wie groß der Öffnungs-Winkel der Schenkel gegeneinander sein muss. 

Der einfachste Weg ist jedoch nicht immer der Beste. Wenn das Firstblech erst noch geschnitten und gekantet werden muss, bleibt der offene Stoß am First des neu eingedeckten Daches ungeschützt gegen Niederschläge. Sicher kann hier zwischenzeitlich eine Folie als Provisorium aushelfen, die sauberste Lösung ist jedoch die, dass das passende Firstblech für die Dacheindeckung aus Trapezblech bereits vor Ort ist, um die Arbeit sofort abzuschließen.

Zwei Werte sind notwendig, um die Breite und den Winkel des Firstblechs festzustellen. Zum einen der Neigungswinkel des Daches, wobei unter Umständen die zwei Seiten unterschiedliche Neigungswinkel haben können.

Zum anderen die Höhe der Hochsicke des jeweils verwendeten Trapezblechs.

Ist der Neigungswinkel des Daches nicht bekannt, lässt er sich problemlos feststellen, vorausgesetzt, es befinden sich eine Wasserwaage und ein Maßband vor Ort. Eigentlich zwei Werkzeuge, die jeder Dachdecker oder Monteur sein Eigen nennt.

Der Neigungswinkel oder das Gefälle wird über eine sehr einfache Berechnung und Messung festgestellt. An der Traufe des Daches wird eine Wasserwaage mit mindestens 1 m Länge angelegt. Von der Traufe aus wird ein Meter in der Gerade gemessen. Von diesem Punkt aus wird wiederum gemessen, wie viel Zentimeter es in der Vertikalen bis zum oberen Dachrand sind. Dieser Wert ist das Gefälle des Daches in Prozent. So werden im Übrigen auch die Gefälle bzw. Steigungen von Straßen berechnet.

Nun kommt die Höhe der Hochsicke des Trapezblechs ins Spiel. Je größer das Gefälle des Dachs, desto größer wird der Öffnungswinkel des Stoßes am First, wobei der Öffnungswinkel beider gegeneinander geneigten Dachflächen identisch ist mit dem prozentualen Gefälle, plus Höhe der Hochsicke in cm.

Das Ganze besitzt jedoch in der Realität keine allzu große Relevanz. Üblicherweise wird der Öffnungswinkel einfach so bestimmt, dass der Neigungswinkel in cm mit der Sickenhöhe in cm summiert, in Grad umbenannt und so der Öffnungswinkel für die Kantung des Bleches festgelegt wird. Ähnlich verhält es sich mit der Breite des Firstblechs. Die Sickenhöhe eines Trapezbleches ist gleich die Öffnungsbreite beider sich gegenüberliegender Trapezbleche, zuzüglich der notwendigen Überlappung ergibt sich die Breite des Firstblechs, das mittig gekantet wird.

Zum Glück sind so individuelle Dachneigungen selten und für die meisten Trapezbleche und die üblichen Dachgefälle gibt es vorgefertigte Firstbleche.

Firstbleche für Trapezbleche abdichten?

Es ist klar; wenn ein gerades, flaches Firstblech quer auf ein Trapezblech montiert wird, entstehen Lücken. Durch diese Lücken kann nicht nur der Wind pfeifen, er kann auch Regenwasser hereindrücken und es kann Heizleistung verloren gehen.

Dagegen helfen die passenden Profilfüller, die es für jedes Trapezblech als Zubehör gibt. Diese Profilfüller lassen sich nach der Montage des Firstblechs einfach in die entstandenen Öffnungen hereindrücken und dichten so das Dach auch am First sauber ab.

Manchmal ist aber auch eine Belüftung des Gebäudes über den Dachfirst erwünscht, etwa in der Landwirtschaft bei Stallgebäuden. Hier wird am First absichtlich ein bestimmter Abstand zwischen den sich gegenüberliegenden Trapezblechen eingehalten. An den Breitseiten der Trapezbleche werden über die gesamte Firstlänge Z-Profile mit Lüftungsschlitzen montiert, die wiederum das eigentliche Firstblech tragen. Die Z-Profile mit den Lüftungsschlitzen sind aufgrund der Dachneigung nach Außen geneigt, was wiederum einen Schutz vor Regenwasser darstellt, das vom Wind seitlich herein gedrückt werden könnte.  

Wir von Hoffmann wünschen viel Spaß