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Ein Haus mit Blechverkleidung – geht das?

Wer heute ein Haus baut, kommt um den Aspekt der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes nicht herum. So vergibt die Kfw nur noch Fördermittel und Zuschüsse, wenn bestimmte Vorgaben zur Energieeinsparung eingehalten werden. Schon hier treten Diskrepanzen zwischen dem „Gewohnten“ und dem Anspruch auf Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit auf. So etwa in der Gestaltung der Fassade.

Bis heute werden Fassaden als Verbund aus Mauerwerk, Kleber, Folien, Netzen und Putzen und vor allem aus Polystyrol (allgemein Styropor nach der Marke benannt) gefertigt. Es ist zugegebenermaßen nach dem heutigen Stand der Technik die billigste Form, eine Haus-Fassade zu erstellen, die den Ansprüchen des Gebäude-Energie-Gesetzes (GEG) entspricht. Es ist zugleich die mit Abstand schädlichste für die Umwelt, denn die gesamte Fassade ist Sondermüll, wenn es eines Tages um das Sanieren des Hauses geht. In Bezug auf Polystyrol bestehen Ungereimtheiten, die den Schluss nahe legen, dass hier zwischen den Herstellern des Dämmstoffes und der Politik Absprachen bestehen, die es eigentlich nicht geben dürfte. So dürfen etwa neu zu errichtende Gebäude der öffentlichen Hand nicht mehr mit Polystyrol gebaut werden, private und gewerbliche Gebäude schon. Polystyrol brennt und sondert dabei sehr gefährliche Giftstoffe ab. Trotzdem ist es als flammhemmend eingestuft. Letztlich „glänzt“ das aus Erdöl gewonnene Polystyrol schon in der Herstellung durch extrem hohen Energieverbrauch.

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Warum nicht ein Haus mit Blechverkleidung gestalten?

Wesentlich umweltfreundlicher als die Verbund-Fassade ist eine sogenannte vorgehängte Fassade. In dieser Bauform werden die einzelnen Bestandteile der Fassade nicht fest mittels Kleber und Putz miteinander verbunden, sondern sie werden praktisch übereinander geschichtet und lassen sich später sauber voneinander trennen. Natürlich kann auch hier Polysterol zum Einsatz kommen, aber es ist auch in einer vorgehängten Fassade Sondermüll.

Die Sichtseite, also dass, was optisch als Fassade erkennbar ist, in Form von Trapezblechen zu gestalten, besitzt nicht nur gewisse Vorteile, auf die später eingegangen wird. Es ist für Privathäuser und gewerbliche Bauten ein eher ungewöhnlicher Look, der aber wortwörtlich glänzende Vorbilder besitzt, etwa das Gehry-Haus in Düsseldorf oder der Silberturm in Frankfurt am Main. Ein Haus mit Blechverkleidung beweist durch seine Fassade, dass deren Bauherr/Bauherrin weiter denkt als nur bis zu den Kosten. Dabei ist ein Haus mit Blechverkleidung keineswegs übertrieben teuer. Preislich kann die Fassade aus Blech problemlos mit anderen Fassaden-Bauarten mithalten.

Ist eine Fassade aus Blech preiswerter als vergleichbare Fassaden?

Bei der Errichtung einer Fassade stellen die Handwerkerstunden den größten Posten dar, gefolgt für den Preis des Dämmstoffes und erst dann kommt die Fassadenverkleidung an die Reihe. Ausgenommen hiervon sind Fassaden aus Klinkerstein. Eine solche Fassade ist zwar sehr haltbar und wartungsarm, aber sehr teuer in der Erstellung. Zudem ist Klinker eine Frage des Geschmacks, ähnlich dem Jägerzaun und dem Gartenzwerg.

Nach den Vorarbeiten zur Anbringung einer vorgehängten Fassade, der Anbringung der Querlattung und der Dämmung, lässt sich eine Blechverkleidung recht schnell fertigstellen. Die einzelnen Elemente sind relativ groß und überdecken jeweils mehrere Quadratmeter. Sie werden mit der Querlattung verschraubt, wobei dies nun keine Handwerkskunst ist, für die eine dreijährige Lehrzeit erforderlich ist. Eine Blechverkleidung am Haus ist ideal für den Einsatz der Muskelhypothek, der eigenen Arbeitskraft des oder der Bauherrin. Es gibt natürlich auch bei der Blechverkleidung ein paar Tricks und Vorgaben, die aber schnell erlernt sind. So etwa die Befestigung so zu gestalten, dass die Fassade bei unterschiedlichen Temperaturen keine Dehnungsspannung aufbaut. Auch der Einsatz von Geräten und Maschinen hält sich sehr in Grenzen. Ein Akkuschrauber, eine Wasserwaage und eine Blechschere sind die wichtigsten Werkzeuge. Eine Blechverkleidung am Haus kann also durch Eigenleistung viel Geld sparen, aber selbst dann, wenn ein Handwerksunternehmen beauftragt wird, sind diese mit einer Blechverkleidung schneller fertig als wenn die Fassade verputzt und gestrichen wird. Das eingesparte Geld kann dann beispielsweise in Aluminium-Trapezbleche investiert werden.

Eine Blechverkleidung aus Aluminium, exklusiver Stil mit hoher Lebensdauer

Das Thema Aluminium besitzt seine Schattenseiten, aber bei genauerer Betrachtung ist Aluminium weit besser als sein Ruf. Dies hat das Metall vor allem seiner hohen Recyclingfähigkeit und seiner Korrosionsfreiheit zu verdanken. Schon heute beträgt die Recyclingquote von Aluminium in Deutschland etwa 75 %. Dabei ist das Material unendlich recycelbar und auch wiederverwendbar, was es noch nachhaltiger macht. Dabei überzeugt es im Recycling dank seiner niedrigen Schmelztemperatur durch geringen Energieeinsatz. Tatsächlich benötigt Recyclingaluminium nur 5 % der Energie, die bei der Erzeugung von Primäraluminium aufgewendet wird. Inzwischen wird weltweit doppelt so viel Aluminium recycelt wie neu erzeugt und dieser Anteil steigt stetig. Zugleich ist Aluminium ungiftig, auch wenn so manche „Auguren“ das Gegenteil behaupten. Jeder Mensch nimmt täglich einen gewissen Anteil Aluminium über das Essen auf, denn Aluminium ist das häufigste Metall in der Erdkruste. Ob nun ein Salat oder ein Schnitzel, Aluminium ist immer dabei. Wäre es giftig, hätte die Menschheit nicht erst mit der Industrialisierung ein Problem.

Vorgehängte Fassaden aus Blech sind zugleich hinterlüftete Fassaden, gut und sparsam zugleich

Eine Blechverkleidung für das Haus, als vorgehängte Fassade gestaltet, ist meist so aufgebaut, dass sie selbständig hinterlüftet wird. Das bedeutet, dass sich in der Dämmung keine Feuchtigkeit sammeln kann. Das ist nicht nur für Neubauten interessant, sondern auch bei der Sanierung von Bestandsbauten. Gerade ältere Bauwerke haben oft Probleme mit Feuchtigkeit im Mauerwerk. Eine hinterlüftete Fassade geleitet die bestehende Feuchtigkeit hinaus. Hinterlüftet bedeutet übrigens nicht, dass mit der Feuchtigkeit auch Wärmeenergie verloren geht, im Gegenteil. Im Winter baut die Fassade ein Wärmepolster auf und im Sommer kühlt die Fassade zusätzlich. Eine Blechverkleidung als vorgehängte Fassade mit Hinterlüftung bietet zudem den Vorteil, sich ohne radikale Maßnahmen, wie das mühselige Abklopfen von altem Putz, verändern zu lassen. Eine andere Blechverkleidung? Kein Problem, die Elemente sind geschraubt und austauschbar, was übrigens auch Reparaturen erleichtert. 

Wir von Hoffmann wünschen viel Spaß