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Carport mit Trapezblech Dach selber bauen – So geht’s!

Ein Carport selber zu bauen scheint für viele vorerst eine unlösbare Aufgabe zu sein. Mit der richtigen Bauanleitung ist der Selbstbau durchaus möglich, auch wenn ein ähnliches Bauvorhaben vorher noch nie in Eigenregie durchgeführt wurde. Wir möchten Sie aufklären, was Sie beim Carport mit Trapezblech Dach beachten sollten und was Sie benötigen.

Wichtig: Bei allen hier beschriebenen Bauvorhaben empfehlen wir die Mitwirkung eines Architekten, Ingenieurs oder Statikers. Je nachdem in welchem Bundesland Sie das Vorhaben realisieren möchten, können die hier beschriebenen Schritte abweichen. Informieren Sie sich im Zweifel auch beim zuständigen Bauamt, welche Fachleute hinzugezogen werden sollten.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Planung
  2. Baugenehmigung
  3. Vorbereiten der Materialien
  4. Fundament
  5. Aufbau
  6. Wandanschluss
  7. Fazit

1. Die Planung beim Carport selber bauen

Zu Beginn sollte natürlich exakt geplant werden, wie die Konstruktion letztendlich aussehen sollte. Dazu sollten Sie vorab die gegebene Fläche genau vermessen, um festzustellen, welche Abmessungen der Carport haben kann. Wichtig ist hier neben der Länge und Breite natürlich auch die Höhe. Dabei zählt zum einen die Höhe insgesamt (wichtig für das Bauamt) und zum anderen die Höhe unter dem Carport (abhängig davon welche Fahrzeuge darunter Platz haben sollen). Anhand der Abmessungen wird später bestimmt, wie viele Stützen der Carport haben sollte. Hinzu kommen einige Aspekte, welche die spätere Arbeit beeinflussen:

  • Welcher Untergrund ist vorhanden? (Verdichtung, Pflasterung, Betonfundament, etc.)
  • Welche Dachform wird gewünscht? (Flachdach, Plutdach, Satteldach, Walmdach, etc.)
  • Welche Materialien sollen verwendet werden? (Holz oder Metall / Wellblech-Trapezblech-Lichtplatte)
  • Welche Stärke benötigen die Pfosten?
  • Welche Spannweite sollte die Dachunterkonstruktion haben?
  • Welche Genehmigungen der Stadt werden benötigt?

2. Die Baugenehmigung für den Carport

Ein Carport benötigt in aller Regel eine Baugenehmigung des zuständigen Bauamtes. Wer ohne Baugenehmigung ein Carport selber baut, wird früher oder später von einem Vermessungs- oder Katasteramt kontaktiert und muss entweder ordentlich nachzahlen oder riskiert gar den Abriss des Carports. In Deutschland gibt es leider keine allgemeingültige Regelung, somit hat jedes Bundesland und jede Stadt/Gemeinde andere Regelungen. Oftmals sind hier der Anteil von verdichteter Fläche des Grundstücks sowie die Höhe des Carports mit entscheidend. Die einzelnen Regelungen hier aufzuführen würde den Rahmen sprengen, wir empfehlen daher den direkten Kontakt zum örtlichen Bauamt zu suchen.

Letztendlich lohnt sich der bürokratische Weg über das Bauamt und die verhältnismäßig kleine Gebühr verglichen mit dem möglichen Wiederabbau eines Carports.

3. Vorbereiten der benötigten Materialien

Wenn Sie eine grundlegende Planung erstellt und die notwendige Baugenehmigung erhalten haben, können Sie die benötigten Materialien anschaffen und für den reibungslosen Aufbau des Carports vorbereiten. Im Fachjargon nennt man diesen Vorgang auch „Abbund“.

Beim Abbund des Carports werden die Pfosten auf die richtige Länge gebracht und ggf. bereits mit den Stahlträgern, welche später einbetoniert werden, verschraubt. Ebenfalls werden die Dachbalken zugeschnitten und je nach Bauform schon mit entsprechenden Einkerbungen versehen, sodass die Querträger optimal mit dem Grundgerüst verschraubt werden können.

Zusätzlich sollten Sie die später benötigte Befestigungstechnik vorbereiten. Hier benötigen Sie in der Regel große Schrauben / Bolzen für das Grundgerüst, einige Winkel für eine schnelle und stabile Montage, genügend Spanplattenschrauben für die Winkel, Bohrkopfschrauben für das Trapezblech und die Stahlträger zum einbetonieren. Wir empfehlen hier vor allem sog. H-Träger, welche über eine besonders hohe Stabilität verfügen. Zu guter Letzt sollten auch die Trapezbleche für die Dacheindeckung vorbereitet und ggf. zugeschnitten werden. Natürlich können Sie vorab auch auf Maß angefertigte Trapezbleche bestellen und sparen sich somit den Vorgang des passgenauen Zuschnitts.

4. Das Fundament

Grundsätzlich muss hier unterschieden werden, ob bereits eine Bodenplatte vorhanden ist, oder ob Einzelfundamente für die jeweiligen Träger gegossen werden müssen. Falls noch nicht vorhanden, können auch bereits Pflasterarbeiten erledigt werden. Hier sollte lediglich beachtet werden, an welche Position die Träger später kommen. Ansonsten kann dieser Schritt auch nach dem Aufbau erfolgen. Vor dem Aufrichten des Carports sollten bei Einzelfundamenten bereits die entsprechenden Vertiefungen vorbereitet werden, bei der später das Betonfundament eingegossen wird. Achten Sie darauf die Länge der H-Träger zu berücksichtigen. Oft sehen wir zu tiefe Aushebungen, sodass die Holzträger später nahezu am Boden aufliegen und somit mehr Witterungsbedingungen ausgesetzt sind. Bei jedem stärkeren Regenfall könnte das Holz sonst über lange Zeit mit Wasser in Berührung sein und so deutlich schneller aufweichen.

5. Der Aufbau des Carports

Wenn die Schritte 1 – 4 durchgeführt wurden, kann man mit dem eigentlichen Aufbau und somit dem spannendsten Schritt beginnen. Wir würden empfehlen zunächst die Pfosten mit den H-Trägern zu verbinden und diese an die richtige Position zu bringen. Hier ist es ratsam einige Helfer hinzuzuziehen, sodass jeder Pfosten von einer Person gestützt werden kann. Anschließend können zwei Querbalken parallel zueinander mit den Pfosten verbunden werden, sodass im Grunde zwei parallel zueinanderstehende Bögen entstehen. Diese werden nun mit Stirnbrettern und den Dachlatten miteinander verbunden. Nun können auch bereits die Fundamente gegossen und der Carport final ausgerichtet werden. Sobald das Fundament vollständig ausgehärtet ist, können Sie sich um die Dachkonstruktion kümmern. Wir empfehlen hier vor allem die Verwendung von Trapezblechen mit Anitkondensvlies. Dies macht gerade bei hohen Temperaturunterschieden oder einer hohen Luftfeuchtigkeit Sinn. Natürlich können auch klassische Trapezbleche oder Wellbleche verwendet werden. Wer es etwas heller mag, kann natürlich auch Lichtplatten verwenden und somit mehr Licht unter den Carport lassen.

6. Der Wandanschluss des Carports

Je nachdem, wo der Carport aufgestellt wurde, ist oft auch ein Wandandschluss notwendig. Bei einem freistehenden Carport fällt dieser Schritt selbstverständlich weg. Wird der Carport jedoch vor einer Garage oder direkt an der Hauswand platziert, muss ein ordentlicher und vor allem dichter Wandanschluss her. Wir empfehlen hier den Einsatz von Kantprofilen.

Die Verbindung vom Kantprofil zur Wand kann dann entweder mit Silikon oder alternativ mit einem sog. Kompriband gelöst werden. Silikon sorgt für eine wasserdichte und zugleich luftundurchlässige Verbindung. Mit einem Kompriband (auch Fugendichtband genannt) erhält man eine wasserabweisende jedoch luftdurchlässige Verbindung. Wie die Wahl hier ausfällt, hängt vor allem von den örtlichen Gegebenheiten ab.

Fazit

Wie man dieser Anleitung entnehmen kann, ist das Carport selber bauen durchaus möglich. Etwas handwerkliches Geschick vorausgesetzt kann man einen Carport in Eigenleistung durchführen. Achtung ist selbstverständlich geboten bei den nötigen Baugenehmigungen. Ebenfalls ergibt es Sinn das Bauvorhaben nicht, ohne helfende Hände durchzuführen. Spätestens beim Aufrichten wird je Pfosten ein Helfer notwendig sein. Mithilfe von Trapezblechen wird auch ein wasserdichtes, leichtes und vor allem einfach zu verlegendes Dach ermöglicht.

Wir wünschen viel Erfolg beim Carport selber bauen und stehen Ihnen bei Rückfragen gerne mit unserem Expertenrat zur Seite.